Es ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass wir in Zeiten leben, in denen radikale globale Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten unvermindert bestehen bleiben. Diese Entwicklungen wurden durch eine alarmierende Zunahme nationalistischer und populistischer politischer Bewegungen verschärft, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine ihren Höhepunkt erreichte. Auch im Kulturbereich sind Machtasymmetrien durch u. a. Diskriminierung, Sexismus, Rassismus, Klassismus, Ableismus etc. noch stärker und deutlicher geworden.

Gleichzeitig erleben wir jedoch eine wachsende Solidarität, die sich gegen diese drastischen und wachsenden Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten stellt. Auch die Akzeptanz von Kulturorganisationen und den in ihnen wirkenden ungleichen Machthierarchien werden vermehrt u. a. durch machtkritische Perspektiven in Frage gestellt.

Das Seminar nimmt diese Entwicklungen als Ausgangspunkt für eine gemeinsame Auseinandersetzung mit den damit verbundenen drängenden Fragen zu Themen wie

u. a. epistemische Gewalt, Hierarchien sowie genderspezifische und soziale Ungleichheiten in der Welt der Künste, Kritik an Dekolonialisierung und globale Asymmetrien. Im Seminar kritisieren wir anhand begleitender Forschungsliteratur verschiedene Ausprägungen von Machtungleichheiten im Kulturbereich und diskutieren mögliche Gegenstrategien.