Ethische Werte und Wertvorstellungen bestimmen unser Handeln auf allen Ebenen, von individuellen bis hin zu globalen Entscheidungen. Das Reflektieren von ethischen Wertvorstellungen in der Wissenschaft ist jedoch sehr herausfordernd: Werte wirken oft implizit auf unser Handeln, und sind entsprechend schwer zugänglich, sowohl für uns selbst als auch für wissenschaftliche Untersuchungen; Werte sind stark subjektiv geprägt, und objektive Messungen werden dieser Subjektivität schwer gerecht; das Aushandeln von gemeinsamen Werten bei gleichzeitiger Anerkennung der Wertepluralität erfordert, insbesondere im Kontext drängender Nachhaltigkeitsprobleme, ein gutes Verständnis und Geschick der Forschenden. Im Seminar wollen wir gemeinsam verschiedene Perspektiven auf ethische Werte und Wertvorstellungen einnehmen und wissenschaftliche Methoden kennenlernen, die geeignet sind, um sich Wertefragen zu nähern.

Grundlegend beziehen wir uns auf die Werteperspektiven nach Horcea-Milcu et al. (2019) "Values in transformational sustainability science: four perspectives for change." Die dort beschriebenen Perspektiven “Sichtbarmachen impliziter Werte“, „Werte aushandeln“, „Werte greifbar machen“ und „Transformation durch Werte“ werden besprochen und anhand praktischer Beispiele mit Methoden verknüpft.

Methoden werden aus einem diversen Pool ausgewählt. Dabei werden sowohl bekannte, vielfach genutzte Methoden wie z.B. qualitative Interviews, quantitative Fragebögen oder Formate von Gruppendiskussionen, als auch spezifischere Methoden wie z.B. Serious Play oder Walking Exercises einbezogen.