Im Seminar „Meinungsfreiheit – Krise eines demokratischen Schlüsselkonzepts?“ werden ausgehend von der grundrechtlichen Dimension der Meinungsäußerungsfreiheit in Art. 5 Abs. 1 S. 1 Var. 1 Grundgesetz unterschiedliche Perspektiven auf ihre gesellschaftliche Bedeutung eingenommen. Dazu werden anhand ausgewählter Texte Blickwinkel aus Demokratietheorie, empirischer Politikwissenschaft und Journalistik gemeinsam erarbeitet. Im Anschluss werden die Studierenden eigene Diskursregeln aufstellen, um in drei Themenfeldern („Corona-Pandemie“, „Social Media“ und „Political Correctness“) miteinander zu diskutieren. In der anschließenden Reflexionsphase sollen wissenschaftliche Perspektiven und persönliche Diskurserfahrungen miteinander abgeglichen werden, um die Grenzen der Meinungsfreiheit zu beurteilen. Die Ausgangsfrage des Seminars nach der Krisenhaftigkeit der Meinungsfreiheit diskutieren die Studierenden als Abschluss des Seminars.
Die Veranstaltung teilt sich in drei Phasen: Nach einer Einführung werden in einer Lektürephase (Phase 1) wissenschaftliche Perspektiven auf die Meinungsfreiheit erarbeitet. Nach einer Zwischeneinheit zu wissenschaftlichen Arbeitstechniken folgt mit der Diskursphase (Phase 2) der interaktive Kern des Seminars, der in Kleingruppen erfolgt. Abgeschlossen wird das Seminar von einer Reflektionsphase (Phase 3), die zur Ausgangsfrage des Seminars zurückkehrt.
Lernziele: Die Studierenden können den rechtlichen Rahmen der Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik beschreiben und begründen welche theoretische Bedeutung ihr in der Demokratie zukommt. Darüber hinaus sind sie in der Lage kritisch zu reflektieren, dass die subjektive Wahrnehmung der Meinungsfreiheit davon abweichen kann. Gründe dafür entwickeln die Studierenden sowohl anhand ihrer eigenen Diskurserfahrung im Seminar als auch anhand der entsprechenden Fachliteratur.
Prüfungsleistung: Das Portfolio ist semesterbegleitend anzufertigen. Vor dem Jahreswechsel soll die Fragestellung feststehen und diese wird individuell zwischen Studierenden und Seminarleitung festgehalten. Die Herausbildung einer Forschungsfrage wird von einem Termin zu wissenschaftlichen Arbeitsweisen unterstützt. Exposé und Vorgehensweise sollen dann nach Abschluss von Phase 2, also im Zentrum der Diskurszeit, nach eigener Motivation konkretisiert werden. Die Ausarbeitung selbst erfolgt nach Abschluss von Phase 3. In allen Phasen stehe ich als Seminarleitung für individuelle Rücksprache per Mail (und ggf. auch per Videokonferenz) zur Verfügung. Gleichwohl soll grundsätzlich ein eigenständiger Forschungsprozess durchlaufen werden.
Wichtig: Das Portfolio muss spätestens am 15. März 2025 (bis einschließlich 23:59 Uhr) per Mail bei nicolai.laing@leuphana.de eingegangen sein! Eine frühere Absendung wird empfohlen.
- Teacher: Nicolai Timo Laing